Mit der Einführung der Hypertext-Markup-Language (HTML) durch das CERN in Bern wurde im Jahre 1996 auch im Consumerbereich der Anstoß für die Möglichkeit der kompletten Vernetzung Internetbasierender, elektronischer Geräte eingeleitet. Seither steigt die Anzahl der im “Web” befindlichen Endgeräte in astronomische Höhen, seien dies traditionelle Desktopcomputer, Laptops, Settop-Boxen, PDAs oder Mobiltelefone. Die physischen Eigenschaften dieser Geräte variieren dabei von 21”-Monitoren mit UXGA- Auflösung über 5cm-Handy-Displays bis hin zu Sprachausgabe-Geräten ohne eigenen Display (Bsp.: Voice-Browser). Ebenfalls stark schwanken sowohl die verschiedenen Übertragungsraten, welche von den einzelnen Geräte-Gruppen erreicht werden, als auch die Interaktionsfähigkeit. So wird ein Desktop-PC mit guter Kabelanbindung stets eine höhere Bandbreite und bessere Eingabemöglichkeiten besitzen als ein Mobiltelefon, welches seine Informationen via Funk-Übertragung erhält und auf einen gewöhnlichen bzw. erweiterten Ziffernblock zurückgreift.

Ein weiterer Aspekt dieser Ausarbeitung ist die zunehmende Vernetzung von Informationen außerhalb des WWW, wo die HTML-Datei nicht mehr nur reine “Webseite”, sondern Informationsspeicher für Präsentationen, Druckerzeugnisse, etc... darstellt.

Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wird zum ersten Mal der Gedanke an verschiedene Ausgabe-Möglichkeiten wach, abhängig von physischen Eigenschaften der Übertragung und des Endgerätes. Um die mannigfaltigen Gerätespezifikationen mit ebenso mannigfaltigen Spezialmöglichkeiten zu unterstützen, erscheint eine Modularisierung der Aspekte Inhalt, Präsentation und Kommunikation sinnvoll. Ebenfalls vorteilhaft ist die Modularisierung der Beschreibungssprache, um durch “divide and conquer” erweiterte Aufgaben an dafür spezialisierte Module weiterzureichen und dadurch keinen monolithischen, trägen und unübersichtlichen Kern aufzubauen.

Alle soeben genannten Forderungen sind mit der heutigen HTML-Beschreibungssprache nicht oder nur unzureichend möglich. Seien die Gründe dafür sowohl unzureichende Grafik-Fähigkeiten, eine Überladung der bisherigen  Sprache, die Unübersichtlichkeit innerhalb der eigentlichen Dokumente (welcher Webdesigner ist noch nicht an Blindtabellen verzweifelt) als auch die nur unzureichende Kompatibilität zu weiteren existierenden PC-Standards.

Als Lösung dieser Problematik möchte ich nun auf den folgenden Seiten eine modulare Kombination von bereits bestehenden Konzepten bzw. “Working Drafts” vorstellen, welche, auf offenen Standards basierend, einen hohen Ausblick auf Erfolg und Verbreitung genießen. Dabei stellt die Hypertext-Sprache XHTML symbolisch den Bestandteil der Informationshaltung, XForms als Sprache für die Datenübermittlung durch Endbenutzer den Bestandteil der Kommunikation und CSS als Layoutsprache die Präsentationskomponente dar. Als weiteres Modul wären z.B. XPath und XPointer für die Verlinkung innerhalb und zwischen verschiedenen XHTML-Dokumenten denkbar.

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